„Lastenfahrräder sind einfach wundervolle Verkehrsmittel, die im Gegensatz zum normalen Fahrrad, ein Ersatz für ein Automobil sein können. Sie sind umweltschonender als Autos, nehmen in der Stadt deutlich weniger Platz weg und sind gesund für die Nutzer. Von besonderem Vorteil ist auch, dass sie ohne Führerschein gefahren werden können und damit die perfekten Verkehrsmittel für die Stadt sind. Vor allem die jungen Mütter können ihre Kinder transportieren, Einkäufe und Erledigungen machen und so eine viel bessere Teilhabe am „normalen Leben“ und Selbstständigkeit gewinnen“ erklärt Dr. Jörg Kampshoff die Beweggründe für seine Initiative.

Im Stiftungshaus „Deichhof“ werden Eltern intensiv und rund um die Uhr betreut, damit sie die Bedürfnisse ihrer Kinder mit der Unterstützung der Betreuer*innen wahren können. Das Betreuungssetting ist ausgerichtet auf die individuellen Lebenssituationen, die Bedürfnisse, sowie die Ressourcen der Familien. Die Familien leben hier in eigenen kleinen Appartements. So wird es ihnen ermöglicht, sich schrittweise zu verselbständigen. Sie übernehmen nach und nach Alltagsaufgaben, wie eigenständiges Einkaufen, Kochen oder die eigenständige Versorgung ihrer Kinder. Bei der Heranführung an die Selbständigkeit bewältigen die Familien täglich die Wege zur Schule oder Arbeit, bringen ihre Kinder in Kindergärten, kaufen ein oder suchen Ärzte auf.

Da die jungen Erwachsenen über kein eigenes Auto verfügen, sind die Lastenräder ein großer Schritt in Richtung Eigenständigkeit. Die Eltern freuen sich, dass sie nun Wege schneller und einfacher bewältigen können.

„Mit dem Lastenrad habe ich nun die Möglichkeit meine Tochter morgens selbständig in den Kindergarten zu bringen und dann zur Schule zu fahren. Mit dem Bus war das zeitlich nicht möglich. Ich freue mich, dass ich dadurch nicht ganz so auf die Unterstützung durch meine Betreuerinnen angewiesen bin“, beschriebt eine junge Mutter die ersten Erfahrungen mit den Rädern.

Graham Lewis, EBH-Geschäftsführer und Uwe Böhm, Leiter der Wohneinrichtung am Deichhof, heben einen weiteren Aspekt hervor: „Neben dem Aspekt der Eigenständigkeit erhält die Einrichtung durch die Lastenräder die Möglichkeit auch ökologisch einen großen Beitrag zu leisten. Fahrten, die bislang mit dem Auto gemacht werden mussten, können nun gemeinsam mit den Familien mit den Lastenrädern erledigt werden.“

Ein anderes Elternteil berichtet: „Ich arbeite in einem Backshop und kann nun mit dem Lastenrad zunächst morgens meinen Sohn in den Kindergarten bringen, um dann direkt zur Arbeit zu fahren. Durch die Zeitersparnis kann ich ggf. sogar etwas mehr arbeiten und habe dadurch mehr finanzielle Möglichkeiten meine zukünftige Wohnung gemütlicher einzurichten.“

Graham Lewis und Uwe Böhm sowie alle Betreuerinnen bedanken sich für die Unterstützung durch den Lions Club Porta Westfalica, die überwiegend aus den Erlösen des bekannten Adventsloskalenders finanziert wurde. Des Weiteren hat das Fahrradgeschäft „Powerslide“ einen Teil der Beschaffungskosten übernommen.